Gold jetzt verkaufen oder kaufen?
Der Goldpreis ist seit den 2000er Jahren kontinuierlich angestiegen, nachdem er jahrzehntelang in einer Range von rund 400 bis 600 Dollar stagniert hatte. Er liegt im November 2011 bei 1.764 Dollar (03.11.2011) und hat Ende September von einem Allzeit-Hoch jenseits der 1.900 Dollar etwas nachgegeben. Zumindest dieses Hoch könnte er noch einmal erreichen.
Die historische Entwicklung des Goldpreises
Um das Allzeithoch im September 2011 richtig einzuordnen, muss man in der Geschichte des Goldpreises sehr weit zurückschauen, nämlich über ein halbes Jahrtausend. Gold, das seit vielen Tausend Jahren auch innerhalb von Währungssystemen eingesetzt wird, steht schon immer in Relation zu anderen Gütern oder einer umlaufenden Papiergeldmenge. Daher ist es theoretisch möglich, einen historischen Goldchart bis tausend Jahre zurück zu zeichnen, und manche Analysten tun das. Beachten Sie bitte, dass die Überlegung wirklich theoretisch ist, nichtsdestotrotz einige Beachtung verdient. Wenn der Goldpreis mit den Preisen für Immobilien/Grundstücken, Lebensmitteln, der verfügbaren Geldmenge, der Gesamt-Goldmenge und der gesamten Wirtschaftsproduktion verglichen wird, wenn
Gold also als Parität zu anderen Gütern und Wirtschaftsleistungen stehen soll, dann war es in der ermittelbaren
Wirtschaftsgeschichte nur einmal so teuer wie im September 2011, und das war im 15. Jahrhundert. Zum Ende dieses Jahrhunderts entdeckte Christoph Kolumbus bekanntlich Südamerika, das Gold der Atzteken und Inkas gelangte in die Alte Welt, der Goldpreis verfiel. Wenn man nun an die Charttechnik glaubt und davon ausgeht, dass knappe Güter wie Gold, die zwar genutzt, aber kaum "verbraucht" werden (wie etwa Silber), eigentlich einer relativen Preisstabilität unterliegen, dann ist der Höhenflug des Goldes bis September 2011 wirklich ein starkes Stück. Er war jedoch seit etwa 2005 vorausgesagt worden, sogar die Zielmarke wurde genannt: 2.000 Dollar pro Feinunze. Und laut Charttechnik hat der Goldpreis diese Zielmarke fast punktgenau zwei Mal angetippt (dritte August- und erste Septemberwoche 2011), dann fiel er wieder. Dieses Doppelhoch noch einmal zu überwinden dürfte schwierig werden.
Der Goldpreis im 20. Jahrhundert
Als Ende der 1970er Jahre die Goldpreisbindung wichtiger Währungen aufgegeben wurde, schoss der Preis kurz nach oben, fiel dann wieder in die Nähe des vorherigen Niveaus und hielt sich zwischen 1983 bis 2001 in einer sehr engen Range. Das ist in der modernen Wirtschaftsgeschichte sozusagen der "Normalzustand" des Goldes. Der steile Anstieg seit dem Beginn der 2000er Jahre ist durch drei aufeinanderfolgende Finanzkrisen mit zu erklären, dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2001, der 2007er/2008er Krise und der 2011er Krise. Jetzt, im Jahr 2011, vertrauen Anleger den Aktienmärkten inzwischen so wenig, dass sie verstärkt in den sicheren Hafen Gold flüchten werden. Das spricht für nochmals steigende Preise. Nach oben bildet jedoch die Barriere zwischen rund 1.900 bis 2.000 Dollar eine ultraharte Grenze, die aus der Sicht von tausend Jahren zu verstehen ist. In dieser orientierungslosen Situation dürfte der Preis in den nächsten Jahren starken Schwankungen unterliegen. Ein wahrscheinliches Szenario könnte diese Schwankungen zwischen etwa 1.600 bis 1.950 Dollar ansiedeln. Verkaufen Sie Gold, wenn es sich in der Region um 1.900 Dollar bewegt. Kaufen Sie bei rund 1.600 Dollar. Zwischendurch tun Sie nichts.
(Dies ist keine Anlageberatung.)
Tipp von Don Quichotte:
www.jb-goldankauf.de